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PFARRGEMEINDE KORTSCH
Die Kirchen der Pfarrei St. Johannes Kortsch
Pfarrkirche zur Geburt des Hl. Johannes des Täufers
Der heutigen Kirche gingen wohl mehrere Vorgängerbauten voraus. Von einer Kirche aus karolingischer Zeit haben sich wenige Fragmente erhalten, die heute am Sakramentshaus der Kirche angebracht sind.
Der 1432 erstmals urkundlich erwähnte Chor, der in einem Fünfachtelschluss mündet, entstammt der Gotik, genauso wie das Westportal (heute an der Nordseite), das durch eine Inschrift auf das Jahr 1483 datiert ist.
Im Jahr 1588 erfolgte der Anbau eines nördlichen Seitenschiffs; 1597 wurde der ursprünglich romanische Turm um elf Klafter erhöht, wie eine Inschrift an der Nordseite des Turmes berichtet.
Auf dem Friedhof, in direkter Nähe zur Kirche, wurde 1699 von Hans Strimmer und seiner Frau eine Kapelle gestiftet, die später mit dem Kirchenschiff verbunden wurde.
In der Zeit um 1756 erfolgte die Barockisierung des Kirchenraumes. Im Zuge dessen wurden die gotischen Strebepfeiler und das Rippengewölbe entfernt. Letzteres wurde durch ein Stichkappengewölbe ersetzt.
Da die Kirche für die wachsende Gemeinde zunehmend zu klein wurde, wurde an die Westseite des Kirchenschiffs in den Jahren 1978 und 1979 ein Erweiterungsbau angefügt, in dem sich seither das Presbyterium befindet. Der Entwurf für die Erweiterung stammte von Karl Rappold. Im Zuge der Bauarbeiten wurde die historische Westwand des Kirchenschiffs abgetragen und das Westportal an die Nordseite der Kirche umgesetzt. Eine gotische Totenkapelle, die in den Westbau integriert wurde, dient heute als Sakristei.
Im Ostchor der Kirche steht der barocke Hochaltar von Josef Jakob Witwer. Das Altarbild zeigt im oberen Teil die Gottesmutter mit dem Jesuskind, im unteren Bereich sind die Heiligen Korbinian, Laurentius und Johannes der Täufer dargestellt. Seitlich des Bildes stehen die Figuren der Heiligen Georg und Florian. Im Giebel des Altars befindet sich die figürliche Darstellung der Taufe Jesu im Jordan. Einige dieser Skulpturen wurden von Johann Georg Witwer geschaffen.
Über dem Altar zeigen Wandmalereien die vier Evangelistensymbole. Im Joch davor befindet sich ein Heiliggeistloch.
An der Nordwand des Chores hängt eine im 18. Jahrhundert entstandene Kreuzigungsgruppe; an derselben Seite ist die Kanzel aus der Zeit um 1700 angebracht.
Im nördlichen Seitenschiff befindet sich ein Gemälde von 1690, welches den Tanz der Salome und die Enthauptung Johannes des Täufers zeigt. Dort hängt auch der Kreuzweg der Kirche aus dem 18. Jahrhundert.
In der südlichen Seitenkapelle steht ein Barockaltar von Gregor Schwenzengast, in dessen Giebel sich eine Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1500 befindet.
Für den Westbau der Kirche schuf der Kortscher Künstler Karl Grasser Ende der 1970er-Jahre den Volksaltar, die Sedilien, den Ambo und das Sakramentshaus in Laaser Marmor. Letzteres wurde aus Fragmenten des karolingischen Vorgängerbaus und zeitgenössischen Ergänzungen zusammengefügt.
Rechts neben dem Volksaltar steht ein kleiner Flügelaltar, der aus der Ägidiuskirche stammt, die oberhalb von Kortsch liegt. Er wurde nach 1500 geschaffen und 1906 in die Pfarrkirche übertragen. Im Schrein des Altares, der von einer Kreuzigungsgruppe bekrönt wird, ist Maria, umgeben von den Hl. Ägidius und Dorothea, dargestellt. Die Innenseiten der Flügel zeigen den Hl. Jakobus den Älteren (links) und den Hl. Wendelin (rechts). Sind die Flügel geschlossen, ist die Verkündigung an Maria zu sehen. Die Predella des Altars zeigt im geöffneten Zustand den Hl. Florian und den Hl. Georg; auf der Rückseite der kleinen Predellaflügel sind die Pestpatrone Rochus und Sebastian dargestellt.
An der Ostwand des Westbaus befindet sich ein Glasfenster des aus Kortsch stammenden Künstlers Robert Scherer. Es zeigt die Taufe Jesu sowie die Hl. Katharina von Alexandrien und weitere Heilige.
Zur weiteren Ausstattung der Kirche gehören mehrere Heiligenfiguren, wie die spätmittelalterliche Skulptur eines Bischofs und eine Pietà aus der Zeit um 1400.
St. Ägidius Kirche, Kortsch
Die St.-Ägidius-Kirche liegt eindrucksvoll oberhalb von Kortsch am Sonnenberg auf einem Felsen, der lokal als „Schatzknott“ bekannt ist – ein Ort, der bereits in prähistorischer Zeit besiedelt war. Die Kirche wurde ursprünglich dem Hl. Vigilius geweiht und erst später dem Hl. Ägidius. Ihre Ursprünge reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als eine romanische Kirche mit schlichtem Langhaus errichtet wurde.
Im 14. Jahrhundert erfolgte eine Erweiterung nach Westen, bei der auch der markante Turm mit steinernem Helm entstand. Um 1500 wurde die spätgotische Apsis mit Fünfachtelschluss hinzugefügt. Ende des 16. Jahrhunderts erhielt das Kirchenschiff ein Kreuzgratgewölbe.
Im Zuge der Säkularisierung wurde die Kirche 1788 profaniert, aber bereits 1790 als Filialkirche wieder eingeweiht. Eine umfassende Restaurierung fand 1985 statt, bei der auch zahlreiche Fresken wiederentdeckt wurden.
Besonders sehenswert sind die Fresken aus dem 13. bis 15. Jahrhundert, darunter das Martyrium des Hl. Sebastian, die Kreuzabnahme und die Geburt Christi, sowie ein monumentales Christophorus-Fresko an der Südwand (um 1330).
Der ursprüngliche Flügelaltar aus der Zeit um 1510 befindet sich heute in der Pfarrkirche von Kortsch. Die Figur des Hl. Ägidius in der Kirche ist eine Kopie der Originalfigur aus dem Schrein dieses Altars.
Hl. Laurentius Kirche, Kortsch
Die Laurentiuskirche ist eine kleine, schlichte Kapelle am westlichen Ortsrand von Kortsch, nahe dem Ilswaalweg. Sie ist dem Hl. Laurentius geweiht, einem Diakon der römischen Kirche, der im 3. Jahrhundert das Martyrium erlitt. Die Kapelle stammt vermutlich aus dem Spätmittelalter und wurde über die Jahrhunderte mehrfach restauriert.
Sie diente einst als Wegkapelle für Bauern und Hirten, die den Sonnenberg bewirtschafteten, und war ein Ort des stillen Gebets. Das Patrozinium wird am 10. August gefeiert.
Jörgenkirchl – St. Georg, Kortsch
Die Georgskapelle, im Volksmund „Jörgenkirchl“ genannt, liegt hoch über der Ägidiuskirche und ist heute nur noch als Ruine erhalten. Der Überlieferung nach wurde sie von einem Ritter von Schwarzenberg gestiftet. Im Jahr 1376 ging sie samt Gütern an das Kloster Marienberg über.
Die Kapelle war vermutlich Teil einer mittelalterlichen Fluchtsiedlung, wie archäologische Funde in der Umgebung nahelegen. Heute sind nur noch Mauerreste sichtbar, doch der Ort bietet einen beeindruckenden Ausblick über das Tal und ist ein beliebtes Ziel für Wanderer auf dem Ilswaalweg.
